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Warum wird Christoph 41 von Leonberg verlegt

und funktioniert das Rettungswesen, unter Einhaltung der Hilfsfristen, künftig auch ohne Christoph 41 in Leonberg?

Dem Vorsitzenden des CDU-Stadtverbands Leonberg, OIiver Zander, ist es gelungen, den Staatssekretär Wilfried Klenk vom Innenministerium Baden-Württemberg, das für die Verteilung der Rettungshubschrauber im Land verantwortlich ist, für einen Diskussionsabend mit der Leonberger Bevölkerung in Höfingen zu gewinnen. Vorausgegangen waren durch mehrere Zeitungsartikel ausgelöste Diskussionen darüber, wie das Innenministerium zu seiner Planung gekommen ist, den Rettungshubschrauber Christoph 41 aus Leonberg abzuziehen und, wie man inzwischen weiß, nach Tübingen zu verlegen. Insbesondere die Kommunikation des Innenministeriums zu den Beweggründen und die Reaktion auf die Bedenken der Leonberger Bevölkerung lösten große Unruhe in Leonberg aus.

Die mit 70 Gästen recht hohe Teilnehmerzahl zeigte das große Interesse an diesem Thema; es nahmen mehrere Gemeinderäte teil (nicht nur von der CDU) und auch Vertreter von Blaulichtorganisationen waren dabei. Auch die Landtagsabgeordnete für Leonberg, Staatssekretärin Sabine Kurtz war unter den Teilnehmern. Mit Spannung wurde denn auch die Vorstellung des Sachverhalts durch den Staatssekretär erwartet. Zunächst zeigte Staatssekretär Klenk die aktuelle Situation der Verteilung der Rettungshubschrauber und erläuterte die Hintergründe für die Vergabe des Gutachtens und die Auswahl der Gutachter (ein sehr erfahrenes Institut an der Universität München, das schon viele ähnliche Gutachten, auch im europäischen Ausland, erstellt hat). Besonders hob er hervor, dass bei einer Beurteilung des Sachverhalts natürlich das ganze Land im Blick sein muss, die Auswirkungen in Leonberg auch in den Kontext der Änderungen z.B. auf der schwäbischen Alb gesehen werden muss. Insbesondere betonte er, dass Leonberg in Zukunft immer noch im Einzugsbereich von drei Rettungshubschraubern liegt, was nicht in vielen Regionen in Baden-Württemberg der Fall ist.

Auch die Abgeordnete für unseren Wahlkreis, Sabine Kurtz, auch Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium warb um Verständnis dafür, dass eine Abwägung zwischen den Interessen der Bewohner des Landkreises und denen des Landes insgesamt getroffen werden muss. Diese ist vor allem dadurch zuungunsten Leonbergs erschwert, dass die Mittel für einen zusätzlichen Rettungshubschrauber nicht vom Land, sondern von den Krankenkassen aufgebracht werden müssen und diese dazu nicht bereit sind. Es gab im Anschluss auch eine sehr angeregte Diskussion, bei der beispielsweise die Frage aufkam, wie oft ein Rettungshubschrauber am geplanten neuen Standort in Tübingen überhaupt wird fliegen können. Im Neckartal dort herrscht viel häufiger Nebel, der einen Start und auch eine Landung verhindert, als in Leonberg. Leider wurde auch bei der Entscheidungsfindung vollkommen außer Acht gelassen, dass der Hubschrauber sich auch auf die Attraktivität des Krankenhauses Leonbergs für Ärzte, insbesondere Notärzte auswirkt.

Ein Abzug unter Umständen auch weitere Nachteile mit sich bringt. Vom hohen qualitativen Stand der Notarztversorgung konnte sich der Stadtverband vor einigen Wochen bei einem Besuch im Krankenhaus Leonberg selbst ein Bild machen; auch unser Kreistagsabgeordneter Helmut Noë war dort mit dabei. Das reibungslose Zusammenspiel der Notaufnahme mit dem direkt daneben untergebrachten Hubschrauber und auch die Zusammenarbeit auf medizinischer Ebene sind sehr wertvoll. Es steht daher zu hoffen, dass es vielleicht doch noch den ein oder anderen Grund gibt, die Verlegung von Christoph 41 noch einmal zu überdenken: eine umfassendere Bewertung der Wettersituation in Tübingen oder auch die Bereitschaft von Leonberg eine 24h Bereitschaft des Hubschraubers zu unterstützen (was in Ludwigsburg Pattonville noch nicht sicher ist). Auf jeden Fall wird sich der Stadtverband der CDU in Leonberg weiterhin dafür einsetzen, dass Christoph 14 hier bleibt!

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